Dr. Karl Dannecker
Am 18.01.1883 wurde Karl Dannecker als Sohn eines Oberlehrers in Pfronstetten, Kreis Münsingen, geboren. Nach Schulbesuch in Wehingen und Reifeprüfung am humanistischen Gymnasium in Rottweil im Jahr 1901 nahm er das Studium der Forstwissenschaften in Tübingen auf.
Nach erfolgreicher Beendigung des Studiums im Jahre 1905 trat er nach Absolvieren der großen forstlichen Staatsprüfung 1909 in den württembergischen Landesdienst ein und wurde von 1909 bis 1914 als Forstassessor in den Staatlichen Forstämtern Wehingen, Blaubeuren, Leonberg, Mönchsberg und Biberach a.d. Riß vornehmlich in der Forsteinrichtung eingesetzt.
Einen frühen Einschnitt in seinem beruflichen Werdegang stellte die Zeit des 1. Weltkrieges dar, in der Danneckerb seinen Kriegsdienst als Batterieführer ableistete. Hier lernt er Dr. Reinholdt Maier den späteren Ministerpräsidenten Baden-Württemberg's kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. 1919 erfolgte der Ruf zum Geschäftsführer des württembergischen Waldbesitzerverbandes.
In diesem Verband waren gemäß den gesetzlichen Bestimmungen vom 23.06.1919 die forstwirtschaftlichen Interessen durch eine Geschäftsstelle wahrzunehmen. Für diese verantwortungsvolle Tätigkeit wurde er vom Staatsdienst beurlaubt, aus dem er schließlich im März 1922 ausschied. Im zeitgleich einberufenen Forstwirtschaftsrat war Dannecker von Anfang an Mitglied. Seit Beginn seiner beruflichen Laufbahn zeichnete Dannecker eine ausgeprägte Eigenständigkeit aus, die letztendlich aufgrund der Verfolgung seiner beruflichen Ziele zu seinem frühzeitigen Ausscheiden aus der Staatsforstverwaltung führten.
1927 wurde Dannecker als Forstmeister bei der württembergischen Landwirtschaftskammer angestellt. 1929 promovierte er über das Thema "Der Plenterwald einst und jetzt" an der Universität Gießen. Die Leitung der Forstabteilung bei der Landesbauernschaft Württemberg im Reichsnährstand wurde ihm 1933 übertragen. Als es Dannecker jedoch ablehnte, den Beamteneid auf Adolf Hitler abzulegen, nahmen die Repressalien ihm gegenüber zu. Sein fachlicher Wirkungskreis wurde zunehmend eingeengt, bis er sich dazu gezwungen sah, sein Amt niederzulegen. Es lag an seiner Stand- und Charakterfestigkeit, sich weder dem politischen Mainstream anzupassen, noch gegen seine politische Überzeugung zu handeln. Mit der Abordnung an die württembergische Forstdirektion 1943 und die Bestellung zum Leiter der Abteilung Privatforsten wird er ins politische Abseits gestellt. Seine Ernennung zum Landforstmeister erfolgte im Jahr 1946. Dannecker wurde schließlich 1951 in den Ruhestand versetzt.
Ausgehend von seinen Tätigkeiten als Geschäftsführer sowohl des württembergischen Waldbesitzerverbandes, seiner Vorstandsarbeit in der forstwirtschaftlichen Abteilung der württembergischen Landwirtschaftskammer sowie letztlich seinen Leitungspositionen in der Landesbauernschaft Württemberg und in der Privatwaldabteilung der Forstdirektion Nordwürttemberg sah Dannecker seinen Aufgabenschwerpunkt in der Forstpolitik. Hier entwickelte er seine an den Belangen des Bauernwaldes orientierten waldbaulichen Ideen. Von seiner besonderen Liebe zur Weißtanne inspiriert, widmete er sich mehr und mehr dem forstlichen Behandlungskonzept des Plenterwaldes und seiner Optimierung. Neben zahlreichen Veröffentlichungen und Abhandlungen in den verschiedensten forstlichen Fachzeitschriften, in denen er zumeist Aspekte des Privat- und Bauernwaldes behandelte und Problemstellungen des Holzmarktes zu lösen suchte, wurde er insbesondere durch die Publikation seiner Bücher "Der Bauernwald in Württemberg" (1924), "Der Waldwirt" (1926), "Der Plenterwald einst und jetzt" (1929) und "Aus der hohen Schule des Weißtannenwaldes" (1955) bekannt und für seinen Sachverstand und seine scharfsinnige Beobachtungsgabe vor allem von Forstpraktikern geachtet und geschätzt.
Nach erfolgreicher Beendigung des Studiums im Jahre 1905 trat er nach Absolvieren der großen forstlichen Staatsprüfung 1909 in den württembergischen Landesdienst ein und wurde von 1909 bis 1914 als Forstassessor in den Staatlichen Forstämtern Wehingen, Blaubeuren, Leonberg, Mönchsberg und Biberach a.d. Riß vornehmlich in der Forsteinrichtung eingesetzt.
Einen frühen Einschnitt in seinem beruflichen Werdegang stellte die Zeit des 1. Weltkrieges dar, in der Danneckerb seinen Kriegsdienst als Batterieführer ableistete. Hier lernt er Dr. Reinholdt Maier den späteren Ministerpräsidenten Baden-Württemberg's kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. 1919 erfolgte der Ruf zum Geschäftsführer des württembergischen Waldbesitzerverbandes.
In diesem Verband waren gemäß den gesetzlichen Bestimmungen vom 23.06.1919 die forstwirtschaftlichen Interessen durch eine Geschäftsstelle wahrzunehmen. Für diese verantwortungsvolle Tätigkeit wurde er vom Staatsdienst beurlaubt, aus dem er schließlich im März 1922 ausschied. Im zeitgleich einberufenen Forstwirtschaftsrat war Dannecker von Anfang an Mitglied. Seit Beginn seiner beruflichen Laufbahn zeichnete Dannecker eine ausgeprägte Eigenständigkeit aus, die letztendlich aufgrund der Verfolgung seiner beruflichen Ziele zu seinem frühzeitigen Ausscheiden aus der Staatsforstverwaltung führten.
1927 wurde Dannecker als Forstmeister bei der württembergischen Landwirtschaftskammer angestellt. 1929 promovierte er über das Thema "Der Plenterwald einst und jetzt" an der Universität Gießen. Die Leitung der Forstabteilung bei der Landesbauernschaft Württemberg im Reichsnährstand wurde ihm 1933 übertragen. Als es Dannecker jedoch ablehnte, den Beamteneid auf Adolf Hitler abzulegen, nahmen die Repressalien ihm gegenüber zu. Sein fachlicher Wirkungskreis wurde zunehmend eingeengt, bis er sich dazu gezwungen sah, sein Amt niederzulegen. Es lag an seiner Stand- und Charakterfestigkeit, sich weder dem politischen Mainstream anzupassen, noch gegen seine politische Überzeugung zu handeln. Mit der Abordnung an die württembergische Forstdirektion 1943 und die Bestellung zum Leiter der Abteilung Privatforsten wird er ins politische Abseits gestellt. Seine Ernennung zum Landforstmeister erfolgte im Jahr 1946. Dannecker wurde schließlich 1951 in den Ruhestand versetzt.
Ausgehend von seinen Tätigkeiten als Geschäftsführer sowohl des württembergischen Waldbesitzerverbandes, seiner Vorstandsarbeit in der forstwirtschaftlichen Abteilung der württembergischen Landwirtschaftskammer sowie letztlich seinen Leitungspositionen in der Landesbauernschaft Württemberg und in der Privatwaldabteilung der Forstdirektion Nordwürttemberg sah Dannecker seinen Aufgabenschwerpunkt in der Forstpolitik. Hier entwickelte er seine an den Belangen des Bauernwaldes orientierten waldbaulichen Ideen. Von seiner besonderen Liebe zur Weißtanne inspiriert, widmete er sich mehr und mehr dem forstlichen Behandlungskonzept des Plenterwaldes und seiner Optimierung. Neben zahlreichen Veröffentlichungen und Abhandlungen in den verschiedensten forstlichen Fachzeitschriften, in denen er zumeist Aspekte des Privat- und Bauernwaldes behandelte und Problemstellungen des Holzmarktes zu lösen suchte, wurde er insbesondere durch die Publikation seiner Bücher "Der Bauernwald in Württemberg" (1924), "Der Waldwirt" (1926), "Der Plenterwald einst und jetzt" (1929) und "Aus der hohen Schule des Weißtannenwaldes" (1955) bekannt und für seinen Sachverstand und seine scharfsinnige Beobachtungsgabe vor allem von Forstpraktikern geachtet und geschätzt.
In Süddeutschland war es Dr. Karl Dannecker, der den naturgemäßen Waldbau schweizerischer Prägung nach Baden-Württemberg trug. Interessanterweise fand er in den Bauernplenterwäldern des Schwäbischen Waldes und des Schwarzwaldes die Plenterprinzipien weitgehend verwirklicht. Dannecker schuf daher
Privatwald ein Netz von sog. Beispielsbetrieben, in denen Plenterwaldidee und Plenterprinzipien gezielt verwirklicht wurden. Zu diesen Beispielsbetrieben gehörte auch der Strobel'sche Wald in Hinterlintal. Im Staatswald sollte die Zeit dagegen noch lange nicht reif sein für die Umsetzung naturgemäßer Prinzipien. Früh erkannte Dannecker die Bedeutung der Tanne bzw. des Tannen-Fichten-Buchen-Plenterwaldes für den Aufbau des Bauernwaldes im süddeutschen Raum. Nach 1945 vermittelte er seine profunden waldbaulichen Kenntnisse und Ratschläge den Waldbesitzern praxisnah und anschaulich. Unermüdlich verwies er auf die "Sparkassenfunktion" des Waldes für die bäuerlichen Betriebe. In Anlehnung an den Schweizer Biolley, entwickelte Dannecker eine Vorratskontrollmethode, die sich neben der Beobachtung der Vorratshöhenveränderung besonders durch ihre Einbeziehung der Strukturentwicklung auszeichnete. Neben verschiedenen bäuerlichen Waldbetrieben erstreckte sich seine Betreuung und Beratung auch auf diverse Privatforstverwaltungen, wie z.B. die Forstbetriebe Hohenlohe-Bartenstein im Mainhardter Wald, Freiherr von Gaisberg in Obermönsheim, Gräflich Neipperg'sche Forstverwaltung in Schwaigern, Graf Zeppelin-Brandenstein in Mittelbiberach, Freiherr Hiller von Gaertringen'scher Forstbetrieb in Gärtringen etc.
Es war daher das herausragende Verdienst von Dr. Karl Dannecker, die Plenteridee wieder salonfähig zu machen. Er wurde zur zentralen Figur der naturgemäßen Waldwirtschaft in Süddeutschland. Ohne das Wirken von Dr. Dannecker hätten die Grundsätze und Prinzipien der naturgemäßen Waldwirtschaft in Baden Württemberg erst sehr viel später Einzug gehalten.Die Vielzahl seiner Musterbetriebe im Schwäbischen Wald sowie der Hohenloher Ebene waren maßgeblich dafür ausschlaggebend, dass die ANW-Gründungsveranstaltung 1950 in Schwäbisch Hall statt fand, dem geografischen Mittelpunkt der Wirkungsregion Dannecker's. Konsequenterweise wurde Dr. Karl Dannecker auch der 1. Bundesvorsitzende der ANW. Seine Motivation, sich für die Verbreitung der Ziele der ANW und den naturgemäßen Waldbau literarisch, in Gedankenaustausch mit Fachkollegen und während zahlreicher Exkursionen zu engagieren, reichte bis ins hohe Alter und wurde u.a. durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse im Jahre 1953 und die Auszeichnung mit der Kasthofer-Medaille (siehe Abb.) der Schweizer Stiftung Pro Silva Helvetia 1964 gewürdigt. Das Bundesverdienstkreuz wurde ihm von Ministerpräsident Reinhold Maier im Wald von Eugen Strobel in Hinterlintal überreicht.
An seinem 89. Geburtstag starb Dannecker am 18.01.1972 nach einem erfüllten und durch außerordentliches Engagement für den Waldbau geprägten Leben.
Privatwald ein Netz von sog. Beispielsbetrieben, in denen Plenterwaldidee und Plenterprinzipien gezielt verwirklicht wurden. Zu diesen Beispielsbetrieben gehörte auch der Strobel'sche Wald in Hinterlintal. Im Staatswald sollte die Zeit dagegen noch lange nicht reif sein für die Umsetzung naturgemäßer Prinzipien. Früh erkannte Dannecker die Bedeutung der Tanne bzw. des Tannen-Fichten-Buchen-Plenterwaldes für den Aufbau des Bauernwaldes im süddeutschen Raum. Nach 1945 vermittelte er seine profunden waldbaulichen Kenntnisse und Ratschläge den Waldbesitzern praxisnah und anschaulich. Unermüdlich verwies er auf die "Sparkassenfunktion" des Waldes für die bäuerlichen Betriebe. In Anlehnung an den Schweizer Biolley, entwickelte Dannecker eine Vorratskontrollmethode, die sich neben der Beobachtung der Vorratshöhenveränderung besonders durch ihre Einbeziehung der Strukturentwicklung auszeichnete. Neben verschiedenen bäuerlichen Waldbetrieben erstreckte sich seine Betreuung und Beratung auch auf diverse Privatforstverwaltungen, wie z.B. die Forstbetriebe Hohenlohe-Bartenstein im Mainhardter Wald, Freiherr von Gaisberg in Obermönsheim, Gräflich Neipperg'sche Forstverwaltung in Schwaigern, Graf Zeppelin-Brandenstein in Mittelbiberach, Freiherr Hiller von Gaertringen'scher Forstbetrieb in Gärtringen etc.
Es war daher das herausragende Verdienst von Dr. Karl Dannecker, die Plenteridee wieder salonfähig zu machen. Er wurde zur zentralen Figur der naturgemäßen Waldwirtschaft in Süddeutschland. Ohne das Wirken von Dr. Dannecker hätten die Grundsätze und Prinzipien der naturgemäßen Waldwirtschaft in Baden Württemberg erst sehr viel später Einzug gehalten.Die Vielzahl seiner Musterbetriebe im Schwäbischen Wald sowie der Hohenloher Ebene waren maßgeblich dafür ausschlaggebend, dass die ANW-Gründungsveranstaltung 1950 in Schwäbisch Hall statt fand, dem geografischen Mittelpunkt der Wirkungsregion Dannecker's. Konsequenterweise wurde Dr. Karl Dannecker auch der 1. Bundesvorsitzende der ANW. Seine Motivation, sich für die Verbreitung der Ziele der ANW und den naturgemäßen Waldbau literarisch, in Gedankenaustausch mit Fachkollegen und während zahlreicher Exkursionen zu engagieren, reichte bis ins hohe Alter und wurde u.a. durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse im Jahre 1953 und die Auszeichnung mit der Kasthofer-Medaille (siehe Abb.) der Schweizer Stiftung Pro Silva Helvetia 1964 gewürdigt. Das Bundesverdienstkreuz wurde ihm von Ministerpräsident Reinhold Maier im Wald von Eugen Strobel in Hinterlintal überreicht.
An seinem 89. Geburtstag starb Dannecker am 18.01.1972 nach einem erfüllten und durch außerordentliches Engagement für den Waldbau geprägten Leben.
von Walter Häfele